„hm…“, seufzt mein Sohn während er andächtig das zweite Stück Schokolade auf seiner Zunge zergehen lässt, „… also je mehr Kakaoanteil, desto fruchtiger ist die Schokolade im Nachgeschmack.“
Wir stehen in der Küche, neben uns drei geöffnete Packungen des Perú Puro Schokoladen-Probierpackets. Das hat einen stolzen Preis. 24,50€ für drei Tafeln. Aber die haben es wirklich in sich.
Zwei der drei Sorten sind vegan, der Kakao ist nicht nur fair trade und bio sondern auch aus nachhaltigem, regenwaldschützenden Anbau, garantiert ohne Kinderarbeit produziert. Überhaupt… Kinderarbeit… Der Startpunkt unserer Schokoprobe war ein Infoschnipsel wonach praktisch alle Schokoladen- und Kaffeeprodukte in unseren Supermärkten eigentlich mit Kinderarbeit entstehen. Das gilt selbst für FairTrade und Bio Labels, denn man kann prima FairTrade und Bio zertifiziert sein und trotzdem in der Produktionskette Ausbeutung und Umweltvernichtung unterstützen.
Nicht so Perú Peru. Die haben sich nun mal zur Aufgabe gemacht eine wirklich nachhaltige Alternative zu bieten.
Damit das funktionieren kann liegt der Ankaufspreis deutlich über dem für reines FairTrade oder Bio üblichen Niveau. Die Schokolade selbst wird dann in der Schweiz hergestellt und die Verpackungen – das soll auch nicht verschwiegen werden – entstehen in teilweiser Handarbeit in Werkstätten für Behinderte.
Kein Wunder, das der Preis also höher ist als bei Schokobons, Ritter Sport und co.
8€ pro Tafel… Das kann sich doch kein „normaler Mensch“ wirklich leisten, mag manche/r da einwerfen.
Allerdings, so meint der Sohn nachdenklich, hätte er noch nie so langsam und genußvoll Schokolade getestet und die drei Stücke reichen ihm auch erst einmal. Vergleicht man das mit den ansonsten durchaus auch mal tafelweise gegessenen Supermarktschokoladen, dann stellt sich schon die Frage ob das Verhältnis „Euro pro schoko-induzierten Glücksmoment“ am Ende nicht mindestens auf Augenhöhe, wenn nicht sogar besser ist.
@Dirk Ich habe mal so eine Tafel zu Weihnachten geschenkt bekommen und mich sehr darüber gefreut, obwohl ich erst jetzt (durch Deinen Blogpost) weiß, wie teuer die Tafeln sind. Ich freute mich so über diese Schokolade, weil ich den Eindruck bekam, der Schenkende hatte sich Gedanken über das Geschenk gemacht. Und ich habe die Schokolade auch sehr genossen. (Alleine, denn Mann und Kinder mögen keine Schokolade 🙃)